... auf die Spuren des Hl. Paulus ...

begaben sich 36 Personen und erlebten eine wunderschöne und eindrucksvolle Reise nach Malta und Gozo

"Als wir gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta heißt. Die Einheimischen waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich; sie zündeten ein Feuer an und holten uns alle zu sich, weil es zu regnen begann und kalt war." (Apg 28, 1-2)
So heißt es in der Apostelgeschichte und das war auch der Leitsatz für unsere Pilger und Kulturreise nach Malta. Die Spuren des Apostel Paulus auf Malta zu suchen, von dessen Schiffbruch, Aufenthalt und Heilung in der Apostelgeschichte berichtet wird.

1. Tag:  Voller Erwartung machten sich 36 TeilnehmerInnen aus unserem Pfarrverband und darüber hinaus auf zum Flughafen nach Schwechat. Im Bus wurden wir herzlich von Pastoralassistentin Sabine Latzenhofer begrüßt und gestärkt mit einem Reisesegen bestiegen wir ein Flugzeug der Air Malta nach Valletta, wo wir dann, nach etwa 2 Stunden Flug bei herrlicher Aussicht, von einer örtlichen deutschsprechenden Reiseleiterin abgeholt wurden. Ein Bus brachte uns zum Hotel San Antonio in der St. Paul´s Bay im Norden der Insel wo wir nach der Begrüßung mit dem Nationalgetränk „Kinni“ (ein Erfrischungsgetränk mit Bitterorangen und Wermutkraut - schmeckt übrigens sehr gut) unsere Zimmer mit Halbpension für die nächsten 5 Tage bezogen.
Beim Abendessen vom Buffet wurden wir kulinarisch verwöhnt mit typisch regionalen Spezialitäten( Fisch und Meeresfrüchte kamen dabei nicht zu kurz), aber auch Liebhaber der österreichischen Küche brauchten auf nichts zu verzichten.

2. Tag: Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet steht der Bus schon bereit und bringt uns in die kleinste Hauptstadt Europas, die erste jemals auf dem Reißbrett geplante Stadt: Valletta – Sie wurde von den Rittern des Johanniter Ordens (der auf Malta 1530 zum Malteserorden wurde) gebaut um die 3 Städte im natürlichen Hafen von Malta zu schützen. Später haben dann auch Franzosen und die Briten (z. B den Linksverkehr und die roten Telefonzellen) ihre Spuren hinterlassen.
 Zu Fuß erkunden wir die historische Stadt, die unter Denkmalschutz steht und zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
Valletta ist umringt von einer gewaltigen Festungsanlage mit Hohen Mauern und Bastionen, Als ehemaliger Hauptsitz des Malteserordens ist die Stadt mit Baudenkmälern aus der Zeit reich gesegnet.
Malta verzeichnet einen Katholikenanteil von etwa 85 %, was der Legende nach auf den Apostel Paulus zurückzuführen ist, der auch Schutzpatron der Insel ist.
Auf Malta gibt es an die 400 Kirchen (es wird erzählt für jeden Tag des Jahres eine Kirche) und so geht es vorbei an den Kirchen St. Katherina, der Kirche of Our Lady Victory und dem Rathaus von Valletta zum St.James Cavallier und weiter zu den oberen Barracca Gärten, von wo man einen herrlichen Blick auf den Grand Harbour mit Blick auf die alten drei Städte Vittoriosa, Senglea und Cospicua hat.
Zu Mittag gab es Streetfood:  Pastizzi (gefüllte Blätterteigtaschen mit Frischkäse, oder Erbsen oder auch Huhn) und danach ein leckeres Eis.
Durch die Straßen, mit ihren typisch aus Kalkstein erbauten Häusern, geht es weiter zur St. Paul´s Schiffbruchkirche. Eine der ältesten Kirchen Maltas mit eindrucksvollen Kuppelmalereien, der Reliquie eines Handknochens des Apostels Paulus und einer großen Prozessionsfigur des Heiligen (ca 400 kg schwer), die bei Umzügen durch die Straßen getragen wird. Es gilt als besondere Ehre an so einer Prozessionsfigur mitzutragen.
Vorbei am Großmeisterpalast geht es ins archäologische Museum, (mit Artefakten, die bis in die Jungsteinzeit Maltas zurückgehen) und weiter bis zur St. John`s Co-Kathedrale, die als Klosterkirche des Malteserordens erbaut wurde. Von außen eher schlicht – überrascht es uns umso mehr als wir sie (mit unseren Rucksäcken nach vorn, um die prunkvollen, überreichen Vergoldungen nicht zu beschädigen) betreten. Umsäumt mit 8 Seitenkapellen die jeweils einer „Zunge“ des Malteser Ordens (die Ritter kamen ja aus vielen Ländern mit verschiedenen Sprachen) mit dem jeweiligen Schutzheiligen zugeordnet sind. In den Kapellen befinden sich stattliche Sarkophage der Großmeister und auf dem Fußboden kann man über 400 Marmorgrabplatten der Ordensritter bewundern. Auch einer der größten Kunstschätze Maltas befindet sich hier: 2 Meisterwerke des Malers Caravaggio, „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ (das Einzige, das er persönlich signiert hat) und ein weiteres, welches den Hl. Hieronymus beim Schreiben zeigt.
Nach dem Abendessen im Hotel noch ein kurzer Spaziergang ans Meer, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu bewundern.

3. Tag: Wir begrüßen unseren Buslenker mit einem freundlichen „Bonschu“, was übersetzt Guten Morgen heißt. Unsere Reiseleiterin Gabi bringt uns nämlich auch ein paar Grundkenntnisse der maltesischen Sprache bei. Malta hat eine in Europa einzigartige Sprache und Schrift. Eine Mischung aus den vielen Einflüssen der Bewohner, welche die Insel im Laufe der Zeit besiedelten, und die es einem schwer macht auch nur Straßenschilder zu lesen oder auszusprechen.
Zuerst geht es zum Dom nach Mosta, wo wir eine kleine Andacht halten und die Eindrücke der Marienkirche auf uns wirken lassen. Im Inneren ist sie farbenprächtig bemalt und ausgestattet mit einer großen Kuppel, die dem Pantheon in Rom nachempfunden ist. Im 2. Weltkrieg durchschlug eine Bombe die Kuppel, detonierte jedoch nicht, sie wurde dann entschärft und man kann das Relikt sogar heute noch besichtigen.
Weiter zu St. Antons Garden, wo heute der Sitz des maltesischen Präsidenten ist. Eine wunderschöne Parkanlage, einst angelegt von einem Großmeister, mit Bäumen und Pflanzen aus der ganzen Welt, und mit Brunnen, Wasserschildkröten, Pfauen,...
Weiter geht es nach Mdina, was bedeutet „von Mauern umgeben“.  Die Stadt liegt auf einem Felsplateau. Umgeben von gewaltigen Mauern, ist sie die ehemalige Hauptstadt der Insel und noch heute Sitz des maltesischen Adels und auch bekannt als „die stille Stadt“. Man sieht mehr Pferdekutschen die Touristen befördern als Autos, da nur die Bewohner der Stadt ein Zufahrtsrecht haben
Wir schlendern durch die engen Gassen und bewundern gut erhaltene Mittelalterbauten auf engstem Raum und die bunten Holztüren mit ihren außergewöhnlich gestalteten Türklopfern. Das absolute Highlight von Mdina ist das imposante Stadttor, das auch einer der bekanntesten Drehorte von „Game of Thrones“ ist. .
Von der Festungsmauer gibt es noch einmal einen schönen Ausblick über Malta.
Nach einem Mittagssnack geht es weiter durch das Brückentor nach Rabat, der Vorstadt von Mdina. Sie ist getrennt durch die Stadtmauern und einem Wallgraben, der heute ein schöner Park ist und zum Verweilen einlädt.
Wir besuchen die Paulus Kirche, in der auf vielen Werken Szenen aus dem Leben des Hl. Paulus dargestellt sind, und die unterirdischen Grotten, in denen der Hl. Paulus gefangen gehalten wurde.  Danach geht es noch in die Paulus Katakomben, in deren unterirdischen Gängen sich einst viele Grabstätten befanden.
Wieder im Hotel nutzten einige die Gelegenheit ins kühle Nass zu springen und schwammen eine Runde im Meer.

4. Tag: Im Bus gibt es wie an jedem Morgen ein paar Gedanken zum Tag, wir sind ja schließlich auch auf Pilgerreise. Sabine hat dafür eigens Hefte mit Texten, Gebeten und Liedern zusammengestellt und es wird mitgebetet und kräftig gesungen
Heute geht es nach Mellieha, zur Pfarrkirche Maria Geburt mit seiner Höhlenkirche, ein Wallfahrtsort mit Pilgerhaus, das schon seit Jahrhunderten besucht wird.
Anschließend schauen wir im Handwerkdorf Ta Qali vorbei. Wir sehen, Glasbläser, Silberwerkstätten, Keramikwerkstätten und viele mehr. Man kann den Handwerkern bei der Arbeit zusehen und auch ein schönes Mitbringsel oder Andenken an die Reise erstehen.
Ein kurzer Besuch auf den Dingli Klippen, die im Frühling mit vielen Wildblumen bedeckt sind. Hier gibt es auch eine kleine Kapelle und Radarstationen für Schiffsnotrufe und man hat wieder einen herrlichen Blick aufs Meer.
Zur Mittagszeit machen wir noch einmal Halt in Mdina um die beeindruckende St.Pauls Kathedrale zu besichtigen, da sie beim ersten Besuch leider geschlossen war, anschließend geht es noch ins Cathedral Museum. Einige erstehen in Mdina auch noch eine Besonderheit die es nur auf Malta gibt, einen Playmobil Figur in der Uniform eines Malteser Ritters.
Danach besuchen wir Maltas größtes Weingut, das sich auf einem ehemaligen britischen Militärflughafengelände befindet. - Zuvor eine schöne Einführung wie der Wein angebaut wird, eine Kellerbesichtigung und dann noch eine Weinprobe von 4 inseltypischen Weinen, dazu gab es Käse und maltesische Cracker. Am Abend geht’s wieder ans Meer zum Flanieren auf der Promenade. Der Sonnenuntergang mit Blick auf die Paulus-Insel ist ein Traum.

5. Tag: Heute fahren wir schon zeitig weg, denn wir möchten eine frühe Fähre für die Überfahrt auf die Insel Gozo erwischen. Geschafft, auf der Fähre weht ein frischer Wind. Die Straßen sind schmaler als auf Malta und oft ist es rätselhaft wie der Bus überhaupt durchkommt.
 Erster Halt: Gganttia - Die beeindruckende neolithische Tempelanlage aus der Jungsteinzeit zählt ebenfalls zum Weltkulturerbe.
Vor allem im Frühjahr zeigt sich Gozo deutlich grüner als die Schwesterinsel Malta, was dem unterirdischen Wasservorkommen zu verdanken ist. Die Landwirtschaft auf Malta ist geprägt durch Klein- und Kleinstparzellen. Trockensteinmauern aus dem typischen Kalkstein dienen als Grenze zu anderen Parzellen aber auch als Wind- und Erosionsschutz. An den Steinmauern wachsen oft riesige Feigenkakteen und Sträucher, was der Landschaft einen besonderen Charme verleiht. Es wird uns auch erzählt, dass die Landwirtschaft zum Teil noch in Handarbeit verrichtet wird. Zurzeit werden Kartoffeln geerntet und Getreide, welches auf den kleinen Flächen nur abgemäht wird, am Feld durch die Sonne getrocknet, dann von Hand aufgeladen und anderenorts erst ausgedroschen wird.
Nach einem kurzen Fotostop mit beeindruckendem Blick auf die steilen Klippen der Xlendi Bay, geht es vorbei an einer Windmühle aus 1724 und einem mittelalterlichen Waschhaus, das in einer kleinen Höhle untergebracht ist, von einer unterirdischen Quelle gespeist und auch zum Teil heute noch traditionell zum Wäsche waschen benutzt wird.
Wir kommen zur Marienwallfahrtskirche Ta Pinu. Gabi erzählt uns von der Marienerscheinung und von vielen Wundern die hier geschehen sind, was auch an einer Wand mit vielen Dankschreiben aus der ganzen Welt nachzulesen ist Auch Mosaikkunstwerke außerhalb der Kirche beeindrucken sehr.
Leider konnten wir keine Bootsfahrt in der Dwejra Bucht zur blauen Grotte unternehmen, da wir sicher eine Stunde hätten anstehen müssen. Die Einnahmequelle Tourismus gewinnt auch hier immer mehr an Bedeutung. Stattdessen schlendern wir in der Bucht umher, genießen in Ruhe die Aussicht aufs Meer (die meisten Touristen stehen ja Schlange in der Dwejra Bucht) und halten eine Andacht in der Anna Kapelle.
Weiter geht’s zur Kathedrale Maria Himmelfahrt auf der Zitadelle in Victoria - Rabat. Eine sehr imposante Wehranlage mit mächtigen Verteidigungsanlagen und einer herrlichen Aussicht über Victoria mit der Basilika St. Georg. Die Kirche wird aufgrund ihres prächtigen barocken Innenraums auch als „goldene Kirche“ bezeichnet. Ihre Innenwände und Säulen sind vollständig mit Marmor verkleidet und sie ist reich mit Gemälden und Statuen ausgestattet. Zum Abschluss noch ein inseltypisches Eis mit Nougat und Kaktusfeigen bevor es mit der Fähre wieder zurück nach Malta geht. 

6. Tag: Unser letzter Tag führt uns zu den drei Städten Vittoriosa, Senglea und Cospicua, die auf maltesisch Birgu, L-Isla und Bormla heißen.
Die Drei Städte bieten einen spektakulären Blick auf Valletta. Die strategische Lage am Naturhafen und die wirtschaftliche und politische Bedeutung der Städte machten die monumentalen Mauern erforderlich, die sich entlang der gesamten Küstenlinie der drei Städte erstrecken.
In der kleinen Kirche St. Bartholomäus in Birgu feiern wir einen feierlichen Gottesdienst mit Sabine. Der örtliche Mesner hat sich rührend um uns gekümmert.
Birgu war die erste Stadt in der der Malteserorden seinen Sitz bekam und so können wir auch hier beim Schlendern durch die engen Gassen zahlreiche alte Gebäude bestaunen, z.B. das Stadttor von Birgu, die schöne Laurentius Kirche, (auch hier gibt es eine sehr schöne große Prozessionsfigur), das Scharfrichterhaus, den Inquisatorenpalast. Im Inneren des Gebäudes finden sich eine Reihe von rekonstruierten Räumen, darunter die Palastküche, die Privaträume des Inquisitors, der Verhandlungssaal des Inquisitionstribunals, ein Gefängnis und sogar eine Folterkammer
Zum Bestaunen waren auch einige Superjachten, die gerade im Hafen vor Birgu am Kai lagen, da kann man nur staunen und schätzen was die für Unsummen kosten.
Den Abschluss bildet eine Rundfahrt durch den gesamten Hafen. Der Grand Harbour, der bereits in der Antike strategisch genutzt wurde, ist ein sehr eindrucksvoller Hafen. Aufgrund der seitlichen Forts hat man bei der Einfahrt zum Hafen das Gefühl in eine Festung einzufahren. Das Ausmaß dieser Befestigungsanlagen ist unbeschreiblich, man muss es einfach gesehen haben.
Nach dem Abendessen im Hotel, konnten wir dort noch eine Tanzshow bewundern, bevor es ans Koffer packen ging.

7. Tag. Ziemlich verschlafen geht es um fünf Uhr zum Frühstück, anschließend bringt uns der Bus zum Flughafen.
Wir verabschieden uns auf maltesisch mit „Sacha“, das soviel wie Tschüss heißt, von unserer Reiseleitung. Im Flugzeug noch ein letzter Blick auf Valletta und ab geht’s Richtung Heimat.

GOTT - wir waren unterwegs um etwas Neues zu sehen, etwas von der Welt, etwas von deiner Schöpfung, etwas von DIR. Treffender kann man es nicht sagen.

Wir nehmen überwältigende Eindrücke von dieser kleinen Insel mit großer Geschichte mit nach Hause. Festgehalten auf vielen Fotos, die uns auch später noch an diese Reise erinnern werden und vielleicht auch Lust darauf machen sich wieder einmal eine kleine Auszeit mit dem Pfarrverband St. Josef zu gönnen.

Danke für die Planung und Zusammenstellung dieser beeindruckenden Reise.
Ein besonderes Dankeschön an PAss Sabine Latzenhofer, die mit ihrer Herzlichkeit, mit den Gebeten und Liedern, den Andachten und Wortgottesdiensten, den Geist Gottes spürbar gemacht hat.